#21 Buttlarer Straße


Bereits in der Jungsteinzeit vor etwa 5500 Jahren lebten Ackerbauern und Viehzüchter im Geisaer Land. Später wurde das Land von Kelten besiedelt. Davon zeugen die Reste ringförmiger Wallanlagen, beispielsweise auf den Kuppen von Arzberg und Schleidsberg. Das Jahr 817 gilt als sicheres Jahr der Ersterwähnung des Ortes. Damals war die „villa geisaha" im Besitz der Abtei Fulda und wurde bald darauf Zentrum eines Zentgerichtsbezirkes. Die Reste der mittelalterlichen Gerichtsstätte findet man am Gangolfiberg, der mit 322 m ü NN höchsten Erhebung des Städtchens.

Um 1265 wurde die Stadt mit einer ca. 1.000 m langen Mauer umgeben, die auch Türme und jeweils ein Ober- und Untertor enthielt. Die Stadtmauer ist in großen Teilen erhalten geblieben, auch zwei Türme, der sogenannte Diebsturm und der Pulverturm, stehen noch. Wann Geisa Stadtrecht erhielt, lässt sich nicht genau ermitteln. Der erste sichere Beleg darüber stammt aus dem Jahr 1302. Im Mittelalter erlebte Geisa eine Blütezeit. In diese Zeit fiel der Bau der Stadtpfarrkirche „St. Philippus und Jakobus" (1489 - 1504). Sie ist die einzige erhaltene Kirche gotischen Stils im Geisaer Land.

Der 30jährige Krieg brachte große Not über die Stadt. Auch die folgenden Jahre meinten es nicht immer gut mit Geisa. Perioden relativen Aufschwungs wechselten sich mit Katastrophen ab, wie beispielsweise die beiden großen Stadtbrände (1858 und 1883). Diese zerstörten weite Teile der Innenstadt und veränderten damit das Stadtbild gravierend.

Im Ergebnis des Wiener Kongresses 1815 kam das Geisaer Amt als Enklave zum Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. Mit dem Zusammenschluss der thüringischen Kleinstaaten im Jahr 1921 wurde der Amtsgerichtsbezirk Geisa, trotz Protesten der Einwohner, dem Land Thüringen zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Geisa von amerikanischen Truppen besetzt. Durch die Vereinbarungen von Teheran und Jalta kam das Gebiet jedoch unter sowjetische Besatzung. Geisa wurde auf Grund seiner Lage unmittelbar an der Zonengrenze zur westlichst gelegenen Stadt des Warschauer Paktes. Die Stadt lag im 5-km-Sperrgebiet der DDR. Das hatte viele negative Folgen für die Einwohner. In zwei großen Deportationswellen unter den Decknamen „Ungeziefer" (1952) und „Kornblume" (1961) wurden zahlreiche Bewohner wegen ihrer kritischen Haltung zur SED-Diktatur zwangsweise ausgesiedelt. Außerdem wurden in dieser Zeit auf Anweisung des SED-Regimes mehrere Höfe im Bereich der Sperrzone dem Erdboden gleich gemacht (geschleift). Ausführliche Informationen erhalten Besucher in der authentischen Gedenkstätte Point Alpha. Seit Februar 2008 trägt Geisa den Zusatz Point-Alpha-Stadt.

Die Zeit der DDR hatte die Stadt Geisa mit einem Schlag ins Abseits gedrängt und ließ sie 40 Jahre lang relativen Stillstand erfahren. Seit dem Mauerfall 1989 entwickelten sich Wirtschaft und Kultur stetig weiter.

Zur Stadt Geisa gehören heute die Ortsteile Geisa, Geismar, Borsch, Bremen, Otzbach, Geblar, Wiesenfeld, Spahl, Reinhards, Ketten, Walkes und Apfelbach.

#21 Buttlarer Straße
Blick von Setzelbach auf Geisa mit den Grenzanlagen im Vordergrund (Quelle: Sammlung Mathilde Hahn)
#21 Buttlarer Straße
Blick auf den Südhang des Gangolfiberges (Quelle: Thomas Höhl)

Englisch

Already in the Neolithic period 5500 years ago farmers and cattle breeders lived in the area of Geisa. Later the ground was settled by Celts. The remains of annular ramparts are signs for that, for example on the crests of the Arzberg and the Schleidsberg. 817 is considered the year of the first mention of Geisa. At that time the "villa geisaha" was owned by the Abbey of Fulda and it became the centre of a district cent court. The remains of the medieval court facility you can find on the Gangolfiberg, which is the highest elevation of the town with 322 metres above sea level.

In 1265 the town was surrounded by an approximately 1000-metre-long wall, which also contained several towers and two gates. The town wall is preserved in large parts, even two towers can be seen, the "Diebsturm" and the "Pulverturm". When Geisa received the right to be a town cannot be determined exactly. The first evidence comes from the year 1302. In the Middle Ages Geisa flourished. The construction of the parish church "St. Philippus and Jakobus" belonged to that time (1489-1504). It is the only preserved church in the Gothic style in the surroundings of Geisa.

The Thirty Years' War brought great misery to the town. Even the following years were not always good for Geisa. Periods of relative prosperity alternated with disasters, such as the two large fires in 1858 and 1883. These ones destroyed much of the town and changed it seriously.

As a result of the Congress of Vienna in 1815 Geisa and its surroundings came as an enclave to the Dukedom of Sachsen-Weimar-Eisenach. With the union of the small Thuringian states in the year 1921 the court district of Geisa became part of the state Thuringia, despite the protests of the population. After the Second World War Geisa was occupied by American troops. However, because of the agreements of Tehran and Yalta the area came under Soviet occupation. Geisa was due to its location directly at the zone boundary the westernmost town of the Warsaw Pact. The town was situated in the 5 km exclusion zone of the GDR. This had a lot of negative consequences for the inhabitants. In two large waves of deportation under the code names "vermin" (1952) and "cornflower" (1961) many

residents were forcibly resettled because of their critical attitude towards the SED

(Socialist Unity Party of Germany) dictatorship. In this period several farms were razed to the ground because the SED regime gave instructions for doing this. Detailed information visitors can receive in the authentic memorial Point Alpha. Since February 2008 Geisa has got the additional name Point Alpha town.

The time of the GDR urged the town to the sidelines and did not allow any further development. Since the fall of the wall in 1989 economy and culture have been developing steadily.

Today the town Geisa includes the districts of Geisa, Geismar, Borsch, Bremen, Otzbach, Geblar, Wiesenfeld, Spahl, Reinhards, Ketten, Apfelbach and Walkes.


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