Stadtverwaltung Geisa - Logo

#16 | Alleestraße

Über 180 km erstreckt sich „Der Hochrhöner” als Fernwanderweg durch die Rhön. Dabei führt er durch drei Bundesländer: Bayern, Hessen und Thüringen. Die Tour startet in Bad Kissingen und führt über die höchsten Erhebungen des Mittelgebirges bis Bad Salzungen. Zusätzlich zu diesem Fernwanderweg entstanden entlang des Weges 21 Extratouren als Rundwanderwege, um gezielt einzelne Gebiete näher kennenzulernen.

Der „Point-Alpha-Weg” ist eine dieser Extratouren. Der Premiumwanderweg führt die Besucher entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Auf insgesamt 14,6 Kilometern gibt es viel Interessantes zu entdecken. Start des Weges ist der Geisaer Schlossplatz mit dem sanierten Schlossensemble. Im restaurierten Barockschloss hat die Point Alpha Stiftung ihren Sitz. Im Fürstlichen Schloss gibt es Übernachtungsmöglichkeiten. Vom Schlossplatz lohnt ein Abstecher zum Gangolfiberg mit den Resten des sogenannten Zentgerichts. Die einzige in Thüringen erhaltene mittelalterliche Gerichtsstätte ist über 1000 Jahre alt. Sehenswert ist weiterhin die Gangolfikapelle auf dem Friedhof mit ihrer Außenkanzel.

Der Point-Alpha-Weg führt von Geisa weiter über den Schlangenpfad – so genannt, weil er sich am Hang entlang schlängelt zum Bocksberg und von dort weiter zum Rockenstuhl. Auf dem Gipfel des Berges sind die Reste einer mittelalterlichen Burganlage zu finden. Vom Balkon der Schutzhütte hat man einen herrlichen Blick in die Hohe Rhön. Am Fuß des Berges steht das Kreuz der Geiserämter. Das fünf Meter hohe Kreuz wurde 2006 im Rahmen eines Mittelalterfestes errichtet. Unmittelbar neben dem Kreuz findet man eine Basaltfläche, auf welcher die geschleiften Höfe des Geisaer Amtes eingezeichnet sind. Die markierten Ansiedlungen wurden im Verlauf der Errichtung der DDR-Grenzanlagen dem Erdboden gleichgemacht und ihre Bewohner zwangsausgesiedelt. Vom Geiserämter Kreuz bietet sich ein beeindruckender Panoramablick ins Hessische Kegelspiel.

Am Ulsterblick erlaubt der Weg Einblicke ins Ulstertal. Über die Wiesenfelder Grotte, einer Lourdesgrotte mit Marienfigur, und den Geisaer Ortsteil Wiesenfeld führt der Weg zurück Richtung Geisa. Oberhalb der Stadt gelangt man zur Gedenkstätte Point Alpha. Am wahrscheinlich heißesten Punkt im Kalten Krieg steht eines der aussagefähigsten und authentischsten Grenzmuseen Deutschlands. Das Museum ist zweigeteilt. Im „Haus auf der Grenze” geht es um die Geschichte der deutschen Teilung und die DDR-Grenzanlagen. Über einen informativen Außenbereich mit einem Stück Mustergrenze gelangen die Besucher in den zweiten Teil der Gedenkstätte. Hier erfahren sie mehr über das Leben der amerikanischen Soldaten auf dem OP Alpha.

Von der Gedenkstätte führt der „Point-Alpha-Weg” zurück zum Ausgangspunkt Geisa.

Stadtverwaltung Geisa - Blick vom Rasdorfer Berg
Blick vom Rasdorfer Berg (Quelle: Benedikta Bollenrath)
Stadtverwaltung Geisa - Der Rockenstuhl um die Jahrhundertwende
Der Rockenstuhl um die Jahrhundertwende (Foto: Postkarte, 1912 | Quelle: Thomas Höhl)