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#13 | Schlossgarten

Die historische Gestaltung des Schlossgartens ist leider nicht belegt. Das terrassenförmig angelegte Gelände wurde spätestens seit dem Bau des „neuen fürstlichen Jagdhauses zu Geisa” von Fürstabt Adalbert von Schleifras als Schlossgarten genutzt. Als das Gebäude zum Amtssitz umgewidmet wurde, verfiel das Gelände.

Der Verein „Blaue Funken” wurde 1952 zur Unterstützung der karnevalistischen Tätigkeit aus einer Feierlaune heraus gegründet. 1966 wurde das erste Funkenfest auf einer Bühne an der Ulster gefeiert. 1969 nahmen sich die Vereinsmitglieder des völlig verwahrlosten Schlossgartengeländes an. Sie entrümpelten das Areal und schufen hier eine Möglichkeit, die in Geisa beliebten Funkenfeste zu feiern. Es wurde ein Podium errichtet und verschiedene Ausschankmöglichkeiten geschaffen. Der Schlossgarten wurde seitdem liebevoll als „Funkengarten” bezeichnet. Die alljährlich organisierten viertägigen Funkenfeste wurden zum Besuchermagnet.

Waren es zu Zeiten der DDR-Mangelwirtschaft vor allem Beschaffungsprobleme, die den Vereinsmitgliedern zu schaffen machten, galt es nach der Friedlichen Revolution sich der Herausforderung der größeren Konkurrenz zu stellen. Plötzlich lag Geisa nicht mehr im Sperrgebiet, sondern in der Mitte Deutschlands. Die Auswahl an Volksfesten war riesig. Trotzdem gelang es dem Verein, das Funkenfest zu erhalten und jährlich kommen mehr als 1000 Besucher in den Schlossgarten nach Geisa.

Das Funkenfest 2012 ging in die Geschichte des Vereins ein. Zum einen wurde das 60-jährige Bestehen des Fanfarenzugs gefeiert, zum anderen war es das letzte Fest im alten Ambiente. Im Rahmen des Projektes „Genial zentral” wurde der Funkengarten 2013/14 aufwendig umgebaut und neu gestaltet. Mit dem gesamten Vorhaben „Altstadt und Fluss – Chancen einer Begegnung” hatte die Stadt Geisa im Jahr 2009 einen Landeswettbewerb gewonnen, womit eine unterstützende Wirkung bei der Fördergeldbeantragung verbunden war. Im Rahmen des Projekts wurden die Ulsteraue, das Kulturhausumfeld und der Schlossgarten neu gestaltet. Im Schlossgarten mussten markante Konstruktionen, die jahrzehntelang den „Funkengarten” prägten, zurück gebaut werden. Die Finnhütte, die Zeltkonstruktion, der „Schafstall”, das Kapellenpodest und die in Naturstein umfasste Tanzfläche gibt es nicht mehr. Diese leben nur noch in der Erinnerung der Vereinsmitglieder fort. Entstanden ist eine großzügige Veranstaltungsfläche mit barrierefreiem Zugang zur Hintergasse. Serpentinen schlängeln durch einen neu geschaffenen Weinberg, ein neues Wirtschaftsgebäude entstand. Die Terrassen hinter dem Schloss können sowohl von der Gaststätte im Barockschloss als auch als Festgelände mit Möglichkeit, ein Zelt zu stellen, genutzt werden.

Stadtverwaltung Geisa - Schlossgarten 1970er Jahre
Schlossgarten 1970er Jahre (Quelle: Fanfarenzug Blaue Funken e.V.)
Stadtverwaltung Geisa - Schlossgarten 1970er Jahre
Schlossgarten 1970er Jahre (Quelle: Fanfarenzug Blaue Funken e.V.)