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#12 | Schlossplatz

Den Schlossplatz umgibt eine Anzahl historischer Gebäude. Das sogenannte Barockschloss (Gebäude mit dem farbigen Wappen über dem Eingang) entstand auf den Grundmauern alter Gewölbe zur Zeit des bekannten Fuldaer Baumeisters Johann Dientzenhofer. Es wurde als „neues fürstliches Jagdhaus” 1712/13 erbaut. Das Wappen gehört zum Erbauer Fürstabt Adalbert von Schleifras. Heute sind im Gebäude die Point Alpha Stiftung und fürstliche Gasträume für Feierlichkeiten untergebracht. Sehr beliebt ist das Barockschloss bei Brautpaaren. Die Stadt Geisa bietet ihnen die Möglichkeit, im Schloss den Bund fürs Leben zu schließen. Im Obergeschoss des Gebäudes hat die Point Alpha Stiftung ihren Sitz. Diese länderübergreifende Stiftung wurde 2008 ins Leben gerufen. Ziel der Stiftung ist, die Gedenkstätte Point Alpha als Erinnerungsort der deutschen Teilung sowie Ort der Dokumentation und Erforschung des Kalten Krieges in Europa zu profilieren. Das Kapital der Stiftung kam vom Bund, von den Ländern Hessen und Thüringen, dem Landkreis Fulda und dem Wartburgkreis, sowie der Stadt Geisa, der Gemeinde Rasdorf und den beiden Trägervereinen der Gedenkstätte.

Das dominante viergeschossige Gebäude am Schlossplatz wurde im Auftrag von Fürstabt Placidus von Droste während seiner Regierungszeit von 1678 bis 1700 errichtet. Das „Fürstliche Schloss” diente als Amts- und Verwaltungssitz der Fuldaer Fürstäbte und Fürstbischöfe im Geisaer Amt. Nach dem Wiener Kongress und der Säkularisation wurde das Gebäude als Justizamt genutzt. Später diente es als Mietshaus und Schule und beherbergte das Geisaer Heimatmuseum. Heute hat hier die Point Alpha Akademie ihren Sitz. Sie wurde 2010 von der Stadt Geisa (60 %) gemeinsam mit der Point Alpha Stiftung (40 %) ins Leben gerufen. Nach Generalsanierung des Gebäudes und der Errichtung eines attraktiven Tagungsbereiches befindet sich im Gebäude das Gästehaus der Stiftung mit angeschlossenem Hotelbetrieb. Im Verlauf der Bauarbeiten wurden auf der Rückseite des Gebäudes Reste der alten Stadtmauer freigelegt und ein Turmstumpf gefunden.

Weitere Gebäude am Schlossplatz sind das Rundbogentor mit Durchgangshalle und die evangelische Kirche. Im Torbogen befindet sich der Zugang zum ehemaligen Gefängnis der Stadt. Dieses kann nach Voranmeldung im Bürgerbüro oder im Rahmen einer Stadtführung besichtigt werden.

Für die Weimarer Beamten wurde nach 1816 auch eine evangelische Kirche benötigt, die zunächst in einer ehemaligen Scheune einen Platz fand. Das heutige Gebäude wurde 1860 nach dem Stadtbrand errichtet. Der Turm wurde erst später (1892) angebaut. Im Inneren befinden sich ein bleiverglastes Chorfenster mit einer überlebensgroßen Christusfigur.

Das Stadtmuseum befindet sich am Ausgang des Schlossplatzes. Hier gibt es viel Wissenswertes zur Stadtgeschichte zu erfahren. Die grundhafte Sanierung von Barockschloss, Fürstlichem Schloss, Schlossplatz, Schlossgarten und Stadtmuseum erfolgte in den Jahren 2007 bis 2014.

Stadtverwaltung Geisa - Barockschloss
Barockschloss (Foto: Gustav Möller | Quelle: Heimat- und Geschichtsverein Geisaer Amt e.V.)
Stadtverwaltung Geisa - Fürstliches Schloss
Fürstliches Schloss (Foto: Verlag Rudolf Schuchert, Geisa | Quelle: Benedikta Bollenrath)