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Vom Tränkebrunnen zum Brandplatz
Vom Kirchplatz folgen wir der Werner-Deschauer Straße stadtabwärts. Diese wurde nach dem Gönner und seit 2003 Ehrenbürger der Stadt Geisa benannt. Unterhalb der Druckerei Erb stand bis 1832 das „Niedertor“. Der Standort ist markiert. Durch ein Gässchen zwischen den Gebäuden kann man entlang der Stadtmauer bis zum Pulverturm gelangen. Folgen wir der Werner-Deschauer-Straße weiter, erreichen wir rechter Hand unterhalb der Treppen den Tränkebrunnen.
Dieser wurde im 17. Jahrhundert erbaut und trug auch den Namen Schwarzer Brunnen. Er stand lange Jahre am Beginn zum „Eisfeld“. Durch die Erweiterung des Kurvenbereiches um das Gasthaus „Zum goldenen Stern“ machte sich aber eine Umsetzung erforderlich. Als Alternative bot sich in unmittelbarer Nähe die Wiedererrichtung auf „Beckernaze Rain“ an. Im Zusammenhang mit der Umsetzung wurde der Brunnen fachgerecht restauriert. Diesen ziert das Wappen des Fuldaer Fürstabtes Kardinal Bernhard Gustav Markgraf von Baden-Durlach (amt. 1671–1677), welches ein aufgerichteter steinerner Löwe hält und die goldfarbene Zunge vorschnellt. Das Wappen zierte ursprünglich den Marktbrunnen. Aus welchen Gründen es umgesetzt wurde ist nicht bekannt.
In der hohen Ecknische des Gebäudes Werner-Deschauer-Straße 36 steht die Skulptur der lächelnden Gottesmutter mit Jesusknaben und erinnert an eine christliche Lebenshaltung. Geschaffen wurde dieses Schnitzwerk 1946/1947 von der Holzbildhauerin Hildegard Hendrichs.
Brandplatz
Auf dieser so genannten Insel oder Kanzel standen einst 8 Wohnhäuser mit Nebengebäuden, die allesamt 1926 einem Großfeuer zum Opfer fielen. Dieser „Brandplatz“ wurde am 1. Mai 1933 mit Pflanzung einer Eiche zum Adolf-Hitler-Platz und in DDR-Zeiten zum Platz des 8. Mai umbenannt. Jetzt heißt er wieder Brandplatz und trägt zur Erinnerung und zum Gedenken an die Opfer von Krieg, Vertreibung und Diktatur ein Mahnmal, finanziert durch die Werner-Deschauer-Stiftung.
Am 30. September 2007 wurde es in Anwesenheit prominenter Persönlichkeiten, dem Ehepaar Deschauer und zahlreicher Bürger feierlich eingeweiht. Geisas Bürgermeister Martin Henkel und Stifter Werner Deschauer legten einen Kranz nieder. Die Festansprache hielt Dr. Wolfgang Hamberger, Oberbürgermeister a. D. von Fulda, Stadtpfarrer Uwe Hahner und Superintendent Andreas Müller fanden mahnende Worte. Die Stadtkapelle Geisa sowie die Chorgemeinschaft der Stadt umrahmten den Festakt musikalisch.