Stiftung Bürgerhospital Geisa, Altenpflegeheim St. Elisabeth

Das 95 Pflegeplätze umfassende Altenpflegeheim, ein großzügiges Wohlfühlhaus, von Natur umgeben, außerhalb der von Stress und Hektik geprägten Zeit, geht auf eine sehr alte und gut fundierte Stiftung zurück.

Bereits im Jahr 1402 stiftete Elisabeth vom Berg auf ihrem Totenbett “210 Schilling Pfenning” dem Hospital zu Geisa. Sohn Konrad vom Berg, Probst zu Blankenau, empfahl gleichzeitig die Frömmigkeit seiner Mutter dem Gedächtnis der Nachkommen. Beide “vom Berg” entstammten einer ritterlichen Familie, die ein fuldisches Burglehen in Geisa innehatte. Viele Schenkungen von Einkünften, Ländereien und Besitzungen folgten, darunter 1429 ein Vermächtnis von Hertnid Schrimpf, Kanoniker in Rasdorf und um 1440 eine zu Geisa gelegene Hofstätte durch Brigitte von Tafta, Tochter Margaretha mit Gatten Philipp von Weyhers. Einer Urkunde des Abtes Hermann von Buchenau (1440-49) kann entnommen werden, dass Abt Johann von Merlau (1395-1440) ein Hospital St. Elisabeth vor den Toren der Stadt Geisa erbauen ließ. 1443 stifteten Brigitte von Tafta und Philipp von Weyhers in der dazugehörigen Kapelle zwei hl. Messen.

Der fürstäbtlich-fuldische Visitationsbericht vom 22. Juli 1656 nennt ebenfalls das Hospital St. Elisabeth in Geisa. 1511/1519 wird in Geisa ein Leprosorium mit Kapelle und im 18. Jh. ein „Lazareth“ (Krankenhaus) erwähnt. Um 1820 entstand am stadtabgewandten Ufer der Ulster, dem großflächigen Standort von Hospital und „Lazareth“ ein Neubau. Man legte beide Einrichtungen zusammen. Die Haushaltung, innere Verwaltung und Pflege der Kranken und Hospitaliten übernahmen im Auftrag des Stiftungsvorstandes ab 27. April 1854 Barmherzige Schwestern aus dem Mutterhaus Fulda. Mit einem großzügigen Erweiterungsbau einschließlich Kapelle, eingeweiht am 6. Mai 1882, war das Krankenhaus St. Elisabeth entstanden. Das straßenseitige Hauptportal kostete 1.028,00 Mark. Für die Statue der hl. Elisabeth von Thüringen im Portalgiebel, geschaffen 1881 von V. Weider aus Kissingen, waren 600,00 Mark aus dem Hospitalvermögen zu zahlen.

Die „Dr.-Koch-Stiftung“ ermöglichte die Einrichtung eines Operationssaales mit Instrumentarium und die Anschaffung eines Röntgenapparates zum 9. Februar 1913. Durch Erweiterungs-, Um- und Neubauten entwickelte sich das Krankenhaus St. Elisabeth in Geisa ständig weiter. Nach einer Erhebung vom 1. Januar 1938 war der Name der Stiftung Hospital und Krankenhaus Geisa. Nachteile ergaben sich im Sperrgebiet der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik. Nach der unblutigen Grenzöffnung und der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 folgten Änderungen.

Ab 1. Januar 1993 wurde das Krankenhaus St. Elisabeth der Stiftung Hospital und Krankenhaus Geisa in das Altenpflegeheim St. Elisabeth Geisa umgewidmet. Nach Neuerrichtung der Wohnbereiche für die Pflegebefohlenen sowie Umbau der vorhandenen Bausubstanz u. a. mit Wohnungen für den Hausgeistlichen und die Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul durch Ohlmeier Architekten Kassel, zelebrierte am 5. Januar 1999 der damalige Weihbischof Prof. Dr. Ludwig Schick, in Vertretung des amtierenden Erzbischofs im Bistum Fulda, DDr. Johannes Dyba, den feierlichen Weihegottesdienst in der neuen Hauskapelle mit Konsekrierung des Altares und übergab das gesamte Objekt dem Stiftungsvorstand und der Heimleitung.

Seither leben 95 Heimbewohner im altengerechten, großzügig gestalteten, lichtdurchfluteten und farbenfrohen Pflegeheim mit Cafeteria, umfangreicher Gartenanlage sowie Lourdesgrotte. Laut Satzung vom 23. März 2006 erfolgte eine Änderung in Stiftung Bürgerhospital Geisa Altenpflegeheim St. Elisabeth.

Im Sinne der Hauspatronin St. Elisabeth und im Geiste des hl. Vinzenz von Paul gestalten Stiftungsvorstand, Heimleitung, Pflegedienst, Küchenteam, bestellte Ärzte, Pfarrer, 3 Vinzentinerinnen, Heimfürsprecherin und Personal bestmögliche Lebensbedingungen für die Pflegebefohlenen. Bei fachgerechter Betreuung und Pflege in freudiger, liebevoller Athmosphäre, Geborgenheit und Würde gestalten und begehen 95 Mitmenschen ihren Lebensabend gut umsorgt sowie seelsorglich begleitet im Altenpflegeheim St. Elisabeth Geisa der Stiftung Bürgerhospital Geisa.

Text: Mathilde Hahn