Naturlehrpfad „Geisaer Wald“

ca. 10 km

Der zentrale Ausgangspunkt des Naturlehrpfades ist der Platz vor dem Kulturhaus der Stadt Geisa.

Die Gesamttour beläuft sich auf 10 km und führt, bei einem Höhenunterschied von 380 m, auf folgenden Teilstrecken bis zur „Lenderser Hut“:

Frühstücksbuchenplatz 5,5 km, Bornwiese mit Waldhaus 7 km, Lenderser Hut 10 km.

Am Infopunkt 1 kann man sich über die Aufgaben und Ziele des Biosphärenreservats Rhön, die Wanderwege im Raum Geisa sowie die Darstellung der Wegführung des Lehrpfades informieren. Entlang des Wanderweges erläutern mehrere Stationen ausgewählte Elemente, die Kulturlandschaft Rhön und aufgestellte Panoramabilder erleichtern die Orientierung. Eine zweite Tafel am Kulturhausvorplatz erläutert das Naturschutzgebiet „Ulster“, welches 1990 in die Schutzzone II eingegliedert wurde.

Zum Wegverlauf:

Zunächst geht man links am Kulturhaus vorbei, überquert die Straße des Friedens, passiert den Schleidsbergweg, dann die B 278 und folgt nun der Markierung (HWO 1) auf dem Feldweg zum Schleidsberg hoch. Nach rund 150 m hat man den Aussichtspunkt „Schleidsbergblick“ mit der ersten Panoramatafel erreicht. Eine Pause lohnt sich, schon wegen der großartigen Aussicht auf die malerische Landschaft des Ulstertales, auf Geisa und die angrenzenden Dörfer mit dem typischen Landschaftsbild der Vorderrhön und einem Blick auf das „Hessische Kegelspiel“.

Nun geht man links am Berg entlang, vorbei an Wacholdertriften und Kalkmagerrasen, bis zu einer kleinen Anhöhe, dann rechts auf dem Schotterweg weiter und trifft auf einen Wegweiser mit der Markierung HWO 1, Richtung Dermbach. Man bleibt jetzt eine ganze Weile auf dem gleichen Weg (Panoramaweg), passiert dabei den Infopunkt 4 mit Informationen über das Biotop Waldrand und gelangt ohne abzubiegen zu einem Sportplatz sowie einer Schutzhütte. Hier zeigen die Wegschilder wieder nach links, und man wandert auf der Höhe durch meist offene Flur in Richtung Geisaer Waldhäuschen. Am Punkt 5, dem Pavillon am Silberdistelblick, findet man wieder ein eindrucksvolles Bild von den Fernen der Rhönlandschaft bis hin zum „Monte Kali“ und dem Soisberg, dem König des „Hessischen Kegelspiels“. Und die hier stationierte zweite Panoramatafel informiert ausführlich über die vor dem Wanderer liegenden Berge und bewaldeten Kuppen.

Nicht weit von hier hat man auf der Höhe des Spielbergs mit seinem 1995 von Geisaer Rhönklubmitgliedern errichteten Holzkreuz (Spielbergkreuz) einen herrlichen Blick, diesmal über das Kohlbachstal hinweg ins obere Ulstertal bis zur „Hohen Rhön“. Nur einen Kilometer hat man noch bis zum Frühstücksbuchenplatz, einem malerischen Fleckchen umringt von Wald mit herrlichem Ambiente, zurückzulegen. Dieser romantisch gelegene Rast- und Grillplatz mit überdachten Sitzgruppen und einer Schutzhütte lädt wiederum zum Verweilen ein (Parkplatz, zu erreichen über Kranlucken und Zitters oder über Bremen). Rund 50 m links stand mit etwa sechs Metern Umfang die dickste Buche der Rhön (270 Jahre alt), die so genannte Frühstücksbuche, welche vor Jahren einem Sturm zum Opfer fiel. Früher wurde dieser Platz nach mühevollem Anstieg besonders von den Holzfällern und Fuhrwerksleuten zur Frühstücksrast genutzt.

Geradeaus geht es nun aufwärts durch den „Vorderwald“, bis der Wegweiser nach rechts zeigt. Von hier wird man von alten Buchenbeständen und besonders im Frühjahr von einer artenreichen Flora (Schutzgebiet) bis zum legendären Waldhäuschen, einer Schutzhütte mit Aufenthaltsraum und Wanderübernachtungsmöglichkeiten (am Dachboden) begleitet. 1975 wurde das historische Häuschen geschleift und auf Initiative der „Interessengemeinschaft Geisaer Waldhäuschen“ mit vielen Helfern am alten Platz neu errichtet und 1998 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung eingeweiht. Besonders im Frühjahr und Frühsommer fasziniert den Naturfreund und beschaulichen Betrachter der prachtvolle bunte Blütenteppich auf der vorgelagerten großen „Bornwiese“. Die weite Sicht in die Berge der Rhön, das rhöntypische Fachwerkhaus sowie die gemütlichen Sitzgruppen laden zum Ausruhen ein, und eine liebevoll eingefasste Quelle spendet zu jeder Zeit kühles kristallklares Wasser für den durstigen Wanderer.

Die letzte Etappe führt auf dem HWO 1 auf geradem Weg weiter (hier ist unbedingt festes Schuhwerk erforderlich) bis zur Lenderser Hut.

Auf den Hängen und Erhebungen links des Weges sind besonders stark Basaltblockhalden ausgeprägt, deren Baumbewuchs (Buchen-Mischwälder) für den botanischen und biologischen Artenschutz von großer Bedeutung ist, ein Biotop von hohem ökologischen Wert. Auf dem letzten Infopunkt (Nr. 8) sind hierzu ausführliche Details zu erfahren.

Auf der Hut angekommen, kann man den Weg über die Sachsenburg zur Gläserhütte fortsetzen oder über Gerstengrund, Zitters und Kranlucken (auf Wanderwegen) zum Ausgangspunkt zurückwandern.

Manfred Dittmar, Geisa