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Moritz Goldschmidt

Ein berühmter Sohn der Stadt Geisa:
der Botaniker Moritz Goldschmidt (1863 – 1916)

Gegenüber vom Geisaer Marktbrunnen am Marktplatz zweigt in westlicher Richtung die Brunnengasse ab. Dort war früher im letzten Haus rechts die Jüdische Schule untergebracht, an welcher u. a. der Botaniker Moritz Goldschmidt Lehrer war. Moritz Goldschmidt wurde am 12. Oktober 1863 in Birkhausen bei Eschwege geboren. Als Lehrerpraktikant kam er 1882 nach Geisa zur jüdischen Schule, an welcher er dann über 30 Jahre Lehrer war. Er pflegte eine enge Freundschaft zu Adalbert Geheeb und wurde ebenfalls zu einem ausgezeichneten Kenner der hiesigen Pflanzenwelt. In verschiedenen deutschen Fachzeitschriften sind Beiträge Goldschmidts über „Die Flora des Rhöngebirges” veröffentlicht worden. Auch setzte er nach dem Tod Geheebs die Tradition der „Botanischen Notizen“ seines väterlichen Freundes fort.

Moritz Goldschmidt hat über 20.000 Pflanzen der Rhön gesammelt, bestimmt, beschrieben und gepresst. Das Herbarium umfasst mehr als 300 Mappen, aneinandergereiht ein Regal von 40 Metern Länge. Es befindet sich im Senckenbergmuseum in Frankfurt am Main. Moritz Goldschmidt litt an Diabetes und verstarb bereits am 7. September 1916. Sein Grab finden Sie auf dem am Stadtrand von Geisa befindlichen jüdischen Friedhof. Die Grabsteine dort sind auf Vorder- und Rückseite beschriftet (vorn hebräisch und hinten deutsch).
Der Rhönklubzweigverein ernannte Moritz Goldschmidt zu seinem Ehrenmitglied und errichtete in dankbarer Erinnerung 1922 eine Gedenktafel am Rockenstuhl. Diese wurde jedoch in der Zeit der Naziherrschaft zerstört, weil er ein Jude war. Da der Rhönklubzweigverein nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr aktiv werden durfte, haben die Wanderfreunde auf der westlichen Seite unserer geliebten Rhönheimat anlässlich der 95. Hauptversammlung des Rhönklubs in Tann 1971 ein vorzügliches Äquivalent für die Ehrung von Moritz Goldschmidt geschaffen. Es wurde ein Gedenkstein auf dem Küppelchen bei Neuswarts errichtet.
Im September 1989 konnte endlich auf Initiative der damaligen Kulturbund-Ortsgruppe und im Beisein des aus Tel Aviv angereisten Enkels von Moritz Goldschmidt, Dr. Ernst Schragenheim, am Gebäude der ehemaligen Judenschule eine Gedenktafel aus Holz enthüllt werden.
Mit der Widergründung des Rhönklubzweigvereins Geisa am 11. März 1990 wurde noch im gleichen Jahr anlässlich des Rockenstuhlfestes und der Einweihung des renovierten Schutzhauses die zerstörte Tafel durch eine neue Platte ersetzt, den beiden Rhönbotanikern Adalbert Geheeb und Moritz Goldschmidt zum Gedenken.

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