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- Wandern und Radfahren
Historischer Lehrpfad Geisa – Rockenstuhl
5,5 km
Gesamtlänge:
- 5,5 km, mit Abstechern 7,5 km
- Gehzeit mit Rückweg: 3,5 Std.
- Zielhöhe: 530 m
- Höhenunterschied: 230 m
- Schwierigkeitsgrad: mittel (leichte bis mittlere Steigungen)
- festes Schuhwerk erforderlich
Markierungen:
- Offener grüner Tropfen auf weißem Spiegel parallel zum Hildersweg (das ursprüngliche Zeichen HL entfällt)
- Hinweisschilder
- Braunes Dreieck an den Lehrtafeln
Aussichtspunkte:
- Am Ulsterblick - Aussichten in die Berge der Vorderrhön bis hin zu den Kalihalden und zum Kohlbachsgrund
- Am Kreuz der Geiserämter ins „Hessische Kegelspiel“
- Auf der Aussichtsplattform am Schutzhaus des Rockenstuhls in das obere Ulstertal und in die „Hohe Rhön“
Charakteristik:
- Schlossplatzensemble mit Point-Alpha-Akademie
- Synagogenplatz
- Ath.-Kircher-Denkmal
- Zentgericht (mittelalterliche Gerichtsstätte aus dem 11. Jahrhundert)
- Friedhofskapelle mit Außenkanzel
- Kriegerdenkmal
- Sankt Petrusdenkmal
- Judenfriedhof
- „Kreuz der Geiseramter“ Gedenktafel für die Rhönbotaniker Geheeb und Goldschmidt
-
geringfügige Mauerreste einer ehemalige Burganlage
(11. Jahrhundert ) - Schutzhütte auf dem Gipfel
Streckenverlauf
Nachdem man sich am Schaukasten hinter dem Rathaus Richtung Schlossplatz über den Verlauf des Lehrpfades informiert hat, wendet man sich zum Schlossplatzensemble mit dem Sitz der Point-Alpha-Stiftung, der Point-Alpha-Akademie und der gastronomischen Einrichtung „Schloss Geisa“, dem ehemaligem Justizgefängnis, der evangelischen Kirche (ehemals Marstall) sowie dem durch die westliche Toreinfahrt zu findenden Synagogenplatz mit Gedenktafel für die „Jüdische Gemeinde“.
Durch das südliche Tor gelangt man zur Parkanlage „Gangolfiberg“ und erreicht dort das Denkmal des Universalgelehrten Athanasius Kircher und die kurz hintereinander folgenden Stationen, wie das Zentgericht, eine mittelalterliche Gerichtsstätte aus dem 11. Jahrhundert, den Friedhof (zwischen 1489 – 1504 angelegt) und die Friedhofskapelle, ein architekturgeschichtliches Kleinod mit Außenkanzel, 13 Grabsteine reicher Geisaer Bürgerfamilien und an der Ostwand die Grabplatten des letzten Amtmanns vom Rockenstuhl mit seiner Ehefrau. Weiterhin sieht man ein Petrusstandbild sowie das Kriegerdenkmal „Germania“, eine Erinnerung an den Sieg der deutschen Armeen im Krieg 1870/71 mit den gefallenen Kriegsteilnehmern aus Geisa. Vom Gangolfiberg aus geht man nun über die Alleestraße zur Schleiderstraße und gelangt, sich dann rechts haltend, zum Judenfriedhof, welcher wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert angelegt und um 1850 erweitert wurde. In südlicher Richtung wandert man weiter zum Waldrand, wo man nahe einer überdachten Sitzgruppe den Eingang zum „Schlangenpfädchen“ findet, welches bereits im 19. Jahrhundert vom Rhönklubzweigverein Geisa als Panoramaweg angelegt wurde. In geringer Entfernung von hier befindet sich der Galgenberg. Man kann den Gipfel rechts vom Hauptweg nach cirka 250m erreichen, dann zum Schlangenpfad zurückkehren und gelangt nun auf diesem idyllischen Wanderweg zum Fuße des Bocksbergs. Der Markierung folgend, kommt man zu einer Wegspinne. Wer jetzt über einen Stichweg den Bocksberg (70m Höhenunterschied) besteigen will, hält sich rechts und erreicht über einen Pfad das kleine Plateau mit einer restaurierten Kreuzigungsgruppe. Grabungsfunde belegen den Standort einer einfachen Burg, die im Zuge des Raubritterunwesens zerstört wurde. Zurückgekehrt, geht es nun durch den Hohlweg aufwärts und wenig später, an der Gabelung links einbiegend, am Ulsterblick (Wegweiser) vorbei, den man nicht versäumen sollte. Auf dem folgenden bequemen Waldweg durch einen Kiefernforst kommt man zu einem weiteren Panoramablick am „Kreuz der Geiserämter“, von dem die prächtige Kuppenlandschaft des „Hessischen Kegelspiels und die Höhenzüge des Geisbachtals zu genießen sind. Das 5m hohe Ämterkreuz wurde zum Mittelalterfest 2006 eingeweiht, ebenso ein Basaltrelief des Geisaer Amtes mit eingelassenen Hülsen; die geschleiften Höfe und Ortsteile sind besonders gekennzeichnet.
Schon bald zweigt der Lehrpfad vom Hauptweg nach links ab, und man wandert auf einem gut befestigten Weg durch alten Buchenbestand zu einem sich unterhalb der Kuppe befindlichen Basaltblock mit einer eingefügten Gedenktafel für die beiden Geisaer Rhönbotaniker Adalbert Geheeb und Moritz Goldschmidt. Die vorherige Tafel wurde von den Nazis zerstört und nach der Wende vom RZV Geisa erneuert. Nun geht es direkt auf den Gipfel mit Schutzhaus (Schlüssel bei Förster Pagel in Kranlucken), einer Grillstelle und einem Sitzrondell sowie einer Aussichtsplattform hinter dem Haus mit Blick in die Hohe Rhön. Weiterhin laden überdachte Sitzgruppen zum Verweilen ein.
Der Rückweg kann variabel gestaltet werden, so zum Beispiel über den Schlossberg in Richtung Schleid an einer Mariengrotte vorbei und dann an der Ulster entlang nach Geisa oder man geht direkt über Schleid mit seiner sehenswerten Barockkirche.
Legende zur Wegskizze
- 1. Schaukasten am Schlossplatz
- 2. Tafel am Athanasius-Kircher-Denkmal
- 3. Tafel am Zentgerichtsplatz
- 4. Tafel unterhalb des Petrusdenkmals
- 5. Tafel vor dem Friedhof
- 6. Tafel oberhalb des Kriegerdenkmals
- 7. Tafel am Judenfriedhof
- 8. Tafel am Eingang zum Schlangenpfad
- 8a. zusätzliche Tafel auf der Kuppe des Galgenberges
- 9. Tafel am Fuße des Bocksberges (Wegspinne)
- 9a. zusätzliche Tafel auf der Kuppe des Bocksberges
- 10. Tafel am Ulsterblick
- 11. Tafel unterhalb des Denkmals von Geheeb und Goldschmidt
- 12. Tafeln und sonstige Hinweise auf der Kuppe des Rockenstuhls
Ausführliche Erläuterungen mit zahlreichen Abbildungen findet man in dem Begleitheft „Historischer Lehrpfad Geisa – Rockenstuhl“. Herausgeber: Rhönklub Zweigverein Geisa
Angeboten wird das Heft im Fremdenverkehrsbüro Geisa (Rathaus).
Manfred Dittmar