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Glockenspiel

Nicht nur für Geisa ist das Carillon eine Attraktion, auch für die deutsche Glockenspiellandschaft ist dieses Instrument eine wertvolle Bereicherung. Lernen Sie auf das Glockenspiel von Geisa kennen…

Geisa besitzt als eine der wenigen Städte in Deutschland ein Carillon. Das ist ein vollchromatisches Instrument, welches über mindestens 23 gegossene Bronzeglocken verfügen muss. Das Geisaer Carillon im Turm der Stadtpfarrkirche hat 49 Bronzeglocken. Die wechselnden Melodien erklingen täglich, unter anderem um 11 Uhr, 15 Uhr und 19 Uhr und laden zum Verweilen auf dem historischen Kirchplatz ein.

Orgel-Ausflug des KMI in das Rhönstädtchen Geisa

Jedes Jahr organisiert das Kirchenmusikinstitut Fulda im Rahmen der Werkwochen der C-Ausbildung einen Ausflug in eine besondere Gegend, ein Ausflug, der den Horizont der Studierenden und Lehrenden erweitert. In diesem Sommer besuchten sie die Rhönstadt Geisa samt ihren drei Kirchen und Orgeln. Das Besondere an diesen drei historischen Orgeln aus dem 19. Jahrhundert ist, dass alle von der Orgelbauerfamilie Knauf aus Thüringen gefertigt worden sind.

Die Besichtigung begann in der katholischen Stadtpfarrkirche St. Philippus und Jakobus am Marktplatz. Bevor Christopher Löbens, der als Hünfelder Regionalkantor auch für Geisa zuständig ist, die Besonderheiten der im Jahre 2000 restaurierten Orgel vorstellte, erläuterte er kurz ein paar Merkmale der Kirche. Danach zeigte er, wie facettenreich die dreimanualige Orgel klingen kann und wie die verschiedenen Klangfarben der 29 Register nicht nur für die Gemeindebegleitung, sondern auch für klangschöne Begleitung von Sologesängen eingesetzt werden können. Besonders erfreulich war, dass er dies zusammen mit Rebecca Göb vorführen konnte, die selbst aus Geisa stammt und seit einem Jahr in Kassel Musik für das Lehramt mit Hauptfach Gesang studiert.

Auch Literaturstücke lassen sich hervorragend auf der Orgel der Stadtpfarrkirche spielen, wie Herr Löbens mit dem Präludium in c-Moll von Mendelssohn demonstrierte. Den Studenten wurde gestattet, einen Blick in das Innere der Orgel zu werfen und sie nutzten auch die Chance, selbst auf der „Königin der Instrumente” zu spielen.

Der anschließende Rundgang von Gästeführerin Frau Astrid Weimann-Heim durch den Kirchturm, vorbei an den großen Glocken und den Fledermäusen im Dach des Kirchenschiffes hinauf zum Carillon, war für alle das Highlight des Tages. Oben angekommen, wurden sie mit einer wunderschönen Aussicht über Geisa und die Rhön belohnt. Frau Weimann-Heim erzählte, wie Geisa zu einem Carillon kam und erklärte, wie ein Carillon funktioniert. Die interessanten Fakten umrahmte sie mit dem Vortrag einiger bekannter Melodien am Glockenspiel. Auch die Studierenden durften das Carillon ausprobieren und hatten, wie auf dem Foto zu sehen ist, sehr großen Spaß dabei.

Danach ging es weiter durch die Oberstadt zur Evangelischen Kirche am Schlossplatz. Auch hier stellte Herr Löbens kurz Kirche und Orgel vor. Die zweimanualige Knauf-Orgel wurde Ende 2014 restauriert und klingt in der ziemlich direkten Akustik der evangelischen Kirche etwas anders als ihre beiden Schwestern. Nach der Arie „Rejoice” aus dem „Messias” von Händel wurde klar, dass sich auch diese Orgel für die Begleitung solistischer Gesänge eignet.

Das letzte kulturelle Ziel des Tages war die Gangolfi-Kapelle auf dem Friedhof des Gangolfiberges. Dort steht die erst kürzlich restaurierte einmanualige Knauf-Orgel. Nach kurzen Erläuterungen zu Kapelle und Orgel wurde der Tag liturgisch mit einem gemeinsam gesungenen, orgelbegleiteten Abendlob in der Gangolfi-Kapelle beschlossen, in das sich das solistische „Salve Regina” von Mendelssohn wunderbar einfügte.

An das liturgische Ende schloss sich ein kulinarisches an mit Pizza, leckeren Nudelgerichten und italienischem Eis in der Pizzeria „Zur Krone” am Marktplatz. Der Besuch von Geisa mit Knauf-Orgeln und Carillon war ein sehr gelungener Ausflug, den man nur weiterempfehlen kann!

Rebecca Göb/Christopher Löbens