#9 Ulsteraue


Eine Industriebrache, die nach der Friedlichen Revolution von 1989 nicht mehr genutzt wurde, das Gelände der ehemaligen „Plasta“, befand sich zwischen der Ulster und der Altstadt. Das unansehnliche Areal verschandelte nicht nur die Stadtansicht, sondern war auch dem Verfall preisgegeben. Das Programm „GENIAL zentral“, gefördert durch ELER-Mittel der Europäischen Union ergänzt durch Städtebaufördermittel der Bundesrepublik Deutschland und des Freistaats Thüringen, zielt genau auf die Beseitigung solcher städtebaulicher Mängel ab. Die Stadt Geisa bewarb sich beim damit verbundenen Landeswettbewerb und wurde als einer von fünf Preisträgern in das Programm aufgenommen.

Zur Neugestaltung der stadtnahen Ulsteraue und angrenzender Bereiche entschloss sich die Stadt, in den Jahren 2011/12 einen städtebaulichen Realisierungs- und Ideenwettbewerb auszuloben. 72 Planungsbüros bewarben sich, von denen zunächst per Losverfahren unter Aufsicht der Architektenkammer Thüringen 25 Teilnehmer bestimmt wurden. Die Jury entschied sich schließlich für den Entwurf des Dresdner Büros Blaurock + Storch, welcher als Favorit ausgezeichnet und in modifizierter Form umgesetzt wurde. 

Das alte Industriegelände wurde komplett abgetragen und die Fläche in eine attraktive Flusslandschaft mit Erlebniseffekten umgestaltet. Ein naturnah gestalteter Wasserlauf und ein flacher Teich sowie eine Spiellandschaft bereichern die weitläufige Wiesenaue. Holzdecks im Uferbereich der Ulster laden dazu ein, dem Fluss noch ein Stück näher zu kommen. Der Hang zwischen Flussaue und Stadtmauer wurde als traditionelle Streuobstwiese wiederhergestellt. Über den neu geschaffenen barrierefreien Zugangsweg gelangt man vom Ulsterufer zur idyllisch auf einem Bergsporn gelegenen Altstadt.

Das Programm „GENIAL zenral“ ermöglichte weitere städtebauliche Korrekturen im Umfeld der Ulsteraue. So wurde das Kulturhaus-Umfeld komplett umgestaltet. Hier entstanden unter anderem ein Wasserspiel auf dem neu konzipierten Vorplatz und hinter dem Gebäude ein großer Parkplatz. Die Löhersgasse und der Mühlenplatz wurden umfassend saniert, ebenso wie das Gebäude, in dem sich das heutige Stadtmuseum befindet. Auch den Schlossgarten gestalteten die Geisaer neu. Damit verbunden war die umfassende Sanierung der historischen Stadtmauer in diesem Bereich.

#9 Ulsteraue
Ulsterwehr vor der Sprengung (Foto: Jünger / Ziesch | Quelle: Sammlung Mathilde Hahn)
#9 Ulsteraue
Ulsteraue 1958 (Foto: Gustav Möller | Quelle: Bildarchiv Michael Knauf)

Englisch

Between the river Ulster and the historic old town there was an industrial wasteland, the area of the former factory “Plasta”, which was not used after the peaceful revolution in 1989 any longer. The unsightly area did not only spoil the town view, but was on the way to be ruined. The programme “Genial Central”, which was supported by funds from the European Union, by urban development funds from the Federal Republic of Germany and the Free State of Thuringia is aimed precisely at the redressment of such urban flows. The town Geisa applied for participating in this state competition and was included in this programme as one of the five winners.

In the years 2011/2012 the town council decided to organize a town-planning implementation and design competition for redesigning the pre-urban Ulsteraue and adjacent areas. 72 planning agencies competed, which were first decided by lot under the supervision of the architect chamber of Thuringia. 25 participants were determined. The jury finally decided on the design of the Dresden offices “Blaurock + Storch”, which was honoured as the favourite one and implemented in a modified form.

The old industrial area was completely removed and transformed into an attractive riverside with experience effects. A naturally designed watercourse, a shallow pond and a play landscape enrich the rambling meadows. Wood docks in the waterside area of the Ulster invite to come even closer to the river. The slope between the river and the town wall was prepared as a traditional orchard again. The newly created barrier free access route connects the shores of the Ulster with the idyllic old town.

The programme “Genial Central” allowed more urban corrections in the environment of the Ulsteraue. So the area of the Culture House was completely redesigned. Among other things, a water garden was built on the newly designed forecourt and behind the building a large parking lot was created. The Loehersgasse and the Muehlenplatz were extensively renovated as well as the building in which the present town museum is situated. The palace garden was also redesigned and this involved the extensive refurbishment of the historic town wall in this area.


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